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Tapfer voran, AfD, mit Michael Klonovsky als informiertem Vordenker!

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Michael Klonovsky schreibt schnell Dinge hin, die man als langsamer Deutscher nur schwer verdauen kann ... Versuchen wir es wenigstens, das mit der Verdauung - - -

Der "rechtskonservative" Intellektuelle Michael Klonosky, einstmals Focus-Journalist, derzeit politischer Berater von Frauke Petry und ein Mensch, der voller Bewunderung und Stolz über den Staat Israel und das jüdische Volk reden kann, dem auch seine zweite Ehefrau angehört, hat im Fall Wolfgang Gedeon schon vor zwei Wochen die vielleicht bemerkenswerteste Stellungnahme überhaupt abgegeben (28.06.2016). Er brachte zunächst das folgende Zitat:
„Die jüdische Tradition setzt voraus, daß unter der Messias-Herrschaft bzw. Gottesherrschaft die Völker ihre angestammten Kulte preisgeben (müssen) und zur Anerkennung der Autorität der Torah gezwungen sein werden, ohne die Torah selber zu studieren oder gar halten zu dürfen. Sie haben vielmehr unter Anerkennung des Gottes Israels als des alleinigen Gottes und der Torah als höchster Offenbarungsautorität unter Androhung der Todesstrafe sich auf die Praktizierung der sieben ‚noachidischen Gebote’ zu beschränken und erwerben sich so den ihnen geziemenden Anteil am endgültigen Heilszustand.“
Abb.: ... Michael Klonovsky ...
Und nachdem er dieses Zitat gebracht hat, schreibt Klonovsky weiter:
Schreibt Gedeon? Nein, das steht so bei Johann Maier, „Geschichte der jüdischen Religion“, Herder Verlag 1992. Maier war Gründer und Direktor des Martin-Buber-Instituts der Universität Köln, an der er von 1966 bis 1996 als Professor für Judaistik lehrte.
Und dazu sage ich: Genau den Gedanken dieses Judaistik-Professors äußerte ich selbst auch schon während meines Geschichtsstudiums an der Freien Universität Berlin etwa 1990 in einem Hauptseminar über "Das Judentum in der Antike", gemeinsam veranstaltet von den Professoren Alexander Demandt (Alte Geschichte) und Peter Schäfer (Judaistik), und zwar ohne dass mir jemand widersprach. (Ich hatte ganz schön Bammel, als ich solche verwegenen Ziele dem Judentum unterstellte.) Meine Seminararbeit war mit der Judengesetzgebung der römischen Kaiser der Spätantike befasst (vor allem Codex Theodosianus und Codex Justinianus). (Ich sollte sie vielleicht einmal herauskramen und veröffentlichen.) In der damaligen Judengesetzgebung war das ständig wiederholte Hauptthema das Verbot des Proselytenmachens durch die Juden. Ein Verbot, an das sie sich natürlich überhaupt nicht hielten, weshalb diese Verbote von den Kaisern ja auch ständig wiederholt werden mussten. Die Juden bekehrten alle ihnen nur erreichbaren Menschen zum Judentum. Die ersten nichtjüdischen Christen und Moslems waren demnach: Proselyten. Man könnte auch sagen, dass die Freimaurerei aus dieser Proselytenmacherei hervorgegangen ist. Insgesamt ein Thema voller Implikationen und Schlussfolgerungen. Und was für ein erschreckender Text, der Text von Johann Maier. - - - Aber was macht nun Herr Michael Klonovsky mit diesem Zitat? Er schreibt:
Die Texte liegen nun mal vor, die Tradition existiert.
Machen wir dahinter einmal einen Punkt. "Die Tradition existiert." Herr Klonovsky spricht hier nicht in Vergangenheitsform, er sagt nicht: "Die Tradition existierte." Man darf ja dann schon mal fragen: Wo denn? In welchen Köpfen existiert diese Tradition. Diese - offenbar - gemein-jüdische Tradition? Nein, solche Fragen bekümmern den Herrn Klonovsky nicht. Er schreibt ganz fröhlich weiter:
Aber nur Narren oder Fundamentalisten nehmen das alles für bare Münze, ...
Sie nehmen für bare Münze, was ein Professor für Judaistik in einem Buch schreibt. Wie können sie nur? Wozu schreibt ein Wissenschaftler ein Buch? Etwa damit man seine Inhalte für bare Münze nimmt! Was für ein Irrsinn. Der Professor wollte natürlich ein Witzbuch verfassen. Er selbst war der Narr und schrieb ein Buch für Narren! Oder war er ein Fundamentalist? Oder wer war und ist Fundamentalist? Ach je, wir wissen es wirklich nicht ... (... Vielleicht Herr Klonovsky? Warum schreibt er sonst so zynisch wie es im weiteren zu lesen sein wird? Wir wissen es nicht ...) Nun also Klonovsky weiter:
... und der Politischen Korrektheit schaudert’s ...
... freilich ...
an der falschen Stelle.
Freilich!
In Rede stehen Phantasien ...
... "Phantasien". Es war zwar die Rede von einer "jüdischen Tradition", die "existiert". Aber man kann ja da mal schnell und schlankweg sagen, dass diese existierende jüdische Tradition ein "Phantasma" ist. Sonst wäre man ja ein Antisemit, wenn man sie nicht für Phantasien hielten. ... Oder - ? Hören wir also weiter von diesem "Phantasma" ...
... eines kleinen, von den damaligen Großmächten an die Peripherie gedrängten und teilweise versklavten Völkchens, die natürlich von Vergeltungsgelüsten und Kompensationsbedürfnissen durchsetzt sind, ...
Und wenn ein solches Volk Vergeltungsgelüste hat, dann brauchen nichtjüdische Völker diese ja überhaupt nicht als gefährlich ansehen. Warum auch. Es sind ja bloß Phantasmen. Klonovsky sieht keine Gefahr. Bei seiner schnellen Hinwegschreiberei muss er auch noch folgenden Nebensatz einfügen:
... (hier sind sowohl Nietzsches schöpferisches Ressentiment als auch Odo Marquards Homo compensator am Wirken) ....
Das geht nicht anders. Einen Begriff wie "schöpferisches Ressentiment" muss man sich auch erst einmal auf der Zunge zergehen lassen. Aber das nur nebenbei. (Klonovosky hat sich über dieses schöpferische Ressentiment auch schon Gedanken gemacht: 18.02.2016., wobei sich herausstellt, dass Ressentiment nach Nietzsche keineswegs schöpferisch, sondern gegen-schöpferisch ist. Aber das ist ja für einen Klonovsky kein Problem. Er kann ja auch sonst leicht schwarz zu weiß und weiß zu schwarz umschreiben, Existenz zu Phantasie und Phantasie zu Existenz ...) Dann aber kann Klonovsky eigentlich nur noch bewundern:
... eines Volkes, dessen heilsgeschichtlichen Optimismus ...
er meint eben jene "jüdische Tradition", die zugleich "existiert" und "Phantasie" ist, zugleich weiß und schwarz ist,
... man übrigens nur bestaunen kann, das sich mit bewundernswerter Beharrlichkeit seit mehr als zweieinhalbtausend Jahren in der Geschichte hält, obwohl ihm die Umstände zwischen (evtl.) Nebukadnezar II., Titus und Hitler mehrfach den Garaus hätten bereitet haben müssen ...
... Fundamentalisten werden das dann ja wohl nicht sein, die so etwas zuwege bringen ...
und das, weil es dem Boden entrissen wurde, in dem es wurzelte, stattdessen im Himmel der Gottesfurcht und der Verheißung Luftwurzeln schlug, um ein Bild Heinrich Heines aufzugreifen. Und genauso wie Krone und Wurzel hat sich auch die Richtung des Ressentiments umgekehrt - die Juden verwandelten sich in dessen Zielscheibe.
Also, lesen wir mal genau: Das Ressentiment, das die Juden den nichtjüdischen Völkern entgegenbrachten, kehrte sich um und traf nun die Juden selbst. Oh jeeee! Wenn das mal nicht sekundärer Antisemitismus ist nach der Definition unseres seligen Herrn Werner Patzelt! Ich muss mir große Sorgen machen, Herr Klonovsky. Und was ist zwischenzeitlich mit besagter "jüdischer Tradition" geworden? Mit all diesen ... "Phantasien" ...? Klonovsky:
Dass dieses unbedeutende, in alle Welt zerstreute, permanenter Verfolgung ausgesetzte Völkchen heute einen Staat besitzt und Einfluss und Atomwaffen im Megatonnenbereich - Geist und Geld besitzt es ja seit Olims Zeiten -, ...
... Israel-Lobby halt ...
... dass es jenes Jerusalem zurückerobert hat, welches ihm in Zeiten der Demütigung als Verheißung immer vor Augen stand - „Und nächstes Jahr in Jerusalem!“ lautete der uralte Abschiedsgruß -, das gilt den Antisemiten natürlich als Beweis für seine weltherrschaftsplanende Teufelsbündnerei, ...
- nein, nicht die "Phantasie" einer real-"existierenden""jüdischen Tradition", sondern der reale Erfolg des jüdischen Volkes in der Welt,
... während es unsereinem bloß ein Beleg dafür ist, was ein intelligentes, Intelligenz gezielt produzierendes und förderndes, ...
- ja, ja, da hat jemand Kevin MacDonald gelesen (1994/1998) und "Natural History of Ashkenazi Intelligence" (2005), ohne Frage. Aber warum sagen Sie es nicht klar, Herr Klonovsky? Die doofen Nichtjuden sollen davon wohl doch nicht zu viel wissen, oder? Klonovsky weiter:
... starkes, an sich glaubendes Kollektiv - eine „Rasse“ im Sinne Spenglers, Rasse hat man, Rasse ist man nicht - gegen alle Widerstände zuwege bringen kann, mögen auch viele seiner Angehörigen an Diabetis und Unmanierlichkeit und manche an einer grässlichen Chuzpe leiden.
Ob man so viele Worte des Stolzes auch über das deutsche Volk lesen kann aus der Feder des Herrn Klonovsky? Das wäre doch einmal interessant zu erfahren. Aber er hat eine flüssige Schreibe, da fließt einem so etwas ja leicht aus der Feder. Michael Klonovsky weiter:
... Apropos Atomwaffen und Wehrhaftigkeit: Zusammen mit meiner Frau besuchte ich einmal ihren alten Klavierlehrer, der am Rande Jerusalems – oder, wie ich lieber sage: Urushalims – ein Grundstück besitzt, auf dem er einen kleinen Konzertsaal mit zwei Flügeln und Porträts der großen Komponisten an den Wänden gebaut hat. Der alte Mann kam, eskortiert von einem respektgebietenden Pitbull, an das Tor, und als er es öffnete, erblickte ich die Auschwitz-Häftlingsnummer an seinem Unterarm. Die Tätowierung und der Kampfhund: Was für ein rundes, stimmiges, schönes Bild!
Ein rundes, stimmiges, schönes Bild! Ein solches will Herr Klonovsky ja auch zusammen mit Frauke Petry abgeben. - Bitte die Widersprüche klären, über die Sie mit schneller Schreibe in Ihrem Text hinweg gehen: "Existierende jüdische Tradition"? Oder "Phantasie", "Narretei", nicht für "bare Münze" zu nehmen? Der aufmerksame Leser hat wohl schon verstanden, über was Michael Klonovsky hier mit schneller Schreibe hinweg hat gehen müssen. Und er hat sich sein Urteil gebildet ...

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